Bunte Blumenwiesen aus einjährigen Saatmischungen erfreuen sich in Städten und Gemeinden großer Beliebtheit. Aus ökologischer Sicht ist ihr Einsatz jedoch eher kritisch zu sehen, da die handelsüblichen standardisierten Einjährigen-Mischungen häufig nicht-heimische Arten und züchterisch bearbeiteten Wildformen enthalten. Sie bieten damit nur eine Nahrungsgrundlage für wenig spezialisierte Insektenarten.
Unsere Pflanzenarten haben sich im Laufe der Jahrtausende durch natürliche Auslese genetisch an die jeweiligen Umweltbedingungen angepasst. Samenmischungen für Gras- und Kräuteransaaten für die freie Landschaft sollen deshalb nach Gesetzeslage (§40 Abs. 4 BNatSchG) aus regionaler Herkunft stammen. Der Fachhandel bietet Regiosaatgut-Mischungen für verschiedene Verwendungszwecke in der freien Landschaft an.
Auch für besiedelte Bereiche wäre es wünschenswert Wildarten und keine Zuchtformen zu verwenden, da eine Abgrenzung zur freien Natur nicht generell möglich ist. Besiedelte Bereiche gewinnen zudem immer mehr an Bedeutung als wertvolle Lebensräume für Blütenbesucher, da sie in der heutigen Agrarlandschaft immer weniger Nahrung und Lebensraum finden.