Brennnesseln mag irgendwie keiner. Sie blühen nicht schön und man bekommt schmerzhafte Quaddeln, wenn die Haut in Berührung mit den Brennhaaren kommt.
Nicht so denken aber die Raupen von rund 50 Schmetterlingsarten, für die bestimmte Brennnessel-Arten eine Futterpflanze sind. Die Schmetterlingsarten Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und auch das Landkärtchen sind sogar zwingend auf die Brennnessel angewiesen, andere Pflanzen kommen für diese Arten nicht in Betracht. Arten, die ein so enges Nahrungsspektrum haben und sich nur von einer oder wenigen sehr eng verwandten Organismen ernähren, nennt man monophag.
Trotzdem scheinen sich diese Schmetterlingsarten kaum gegenseitig Konkurrenz zu machen, da sie entweder jeweils andere Wuchsorte der Brennnesseln bevorzugen oder relativ selten sind. So sind die Raupen des Kleinen Fuchses an trockenen und sonnigen Stellen zu finden, das Landkärtchen sucht sich die schattigsten Wuchsorte der Brennnessel aus. Das Tagpfauenauge benötigt größere Brennnesselbestände, der Admiral ist dagegen schon mit Ansammlungen einiger weniger Pflanzen zufrieden und bevorzugt eher kümmerliche Brennnesseln.
In der Blühmischung sind keine Brennnesseln enthalten, aber vielleicht sehen wir die Brennnessel nun mit anderen Augen und lassen sie zukünftig stehen: Ohne das Biest keine schönen Schmetterlinge!